Da sind sie! Die Wilden Weiber!
Ein explodierender Vulkan, eine geöffnete Blüte,die wärmende Sonne, ein weiser Rat, ein tanzender Reigen, heitere & wachsame Mütter, ein ewiges Rad. Es könnte vieles sein. Auf alle Fälle geballte Frauenpower.
Ein Wanna-Do*, das zunächst keins war. An einem einsamen Strohwitwenabend malte ich dieses Bild und eine Freundin fragte per Messenger: ‚Was machst du grad so?‘ und meine Antwort war ein Foto vom halbfertigen Bild. Der Rest war eine ziemlich kurze Geschichte. Hier ist das vollendete Werk.
Die Damen, die mir hier „Modell standen“ sind zwischen 5,3 und 27.000 Jahre alt und aus verschiedenen Gesteinen, modeliertem Ton oder Mammut-Elfenbein gefertigt worden.
Viele von ihnen sind um die 20.000 Jahre alt und der Kult der ((sehr)runden) Weiblichkeit war über Jahrtausende weit verbreitet. Funde gibts reichlich zwischen Portugal und dem Schwarzen Meer, Nord-Afrika bis nach Sibirien. Und das zu Zeiten, als es vergleichsweise wenige Menschen auf der Erde gab. Vor 10.000 Jahren sollen es zwischen 3-5 Millionen gewesen sein; bei Christi Geburt geht man von etwa 300 Millionen aus (UNO).
Doch die Venus-Figurinen entstanden oft schon viel früher. Es beeindruckt mich sehr, wie sich das Anfertigen der Figürchen oder Felsritzungen verbreitete, als es noch so wenige Menschen gab. Zumal es aus diesen Zeiten ansonsten vornehmlich Werkzeuge, Gefäße, Waffen oder Höhlenmalereien gibt. Hier hat sich jemand hingesetzt, Zeit und Material investiert und ein Kleinod geschaffen. Ganz frühe Kunst. Wie könnte man es besser heute wieder aufleben lassen, als als Tätowierung? Darum entstand vor einigen Jahren die Idee vom „Personal Venus Project“ oder auch die „Weibsbilder“, wie ich sie gerne nenne. Ich selbst habe natürlich auch eine. Handpoking in weiß seit 2013.